Vertrieb und Marketing als Vorreiter

Start-ups haben es nicht leicht, besonders in einer neuen und wachsenden Branche wie der von künstlicher Intelligenz (KI).

Laut Andreas Liebl, Chef der Initiative „appliedAI“ haben deutsche KI-Firmen in den letzten Jahren rund 1,2 Milliarden Euro an Risikokapital eingenommen. Im Vergleich, chinesische Firmen, welche im Bereich der Gesichtskennung tätig sind, haben in den letzten 2 Jahren fast das Doppelte von ihren Kapitalgebern bekommen. Darüber hinaus stellt Liebl fest, dass nur wenige KI-Softwareunternehmen in der Dach-Region mehr als 100 Personen anstellen. Chinesische Firmen hingehen haben oft an die 2000 Mitarbeiter. [1]

Nichtsdestotrotz bekommen österreichische Start-ups finanzielle Unterstützung, von der WKO für Projekte im Zusammenhang mit KI.  Weiters, in Österreich zeichnet sich der Trend nach fehlenden KI-Fachpersonals immer stärker ab. Keine Sorge, dies wird sich in den kommenden Jahren ändern, immer mehr Universitäten springen auf den KI-Zug auf und bieten neue und innovative Studiengänge an. [2]

Neben dem Bildungsweg zieht KI in jede Branche ein […]

Neben dem Bildungsweg zieht KI in jede Branche ein, jedoch sind einige Geschäftsfelder gut gedeckt und andere hingegen bieten noch viel Potenzial für Jungunternehmer. Beispielsweise ist KI im Produktion- und Marketingbereich vertreten, sowie der Banken- und Medizinsektor nutzt künstliche Intelligenz für das Risikomanagement. [3] So sind momentan weltweit schon 13% der geplanten und umgesetzten KI-Anwendungen im Bereich Kundenbetreuung und Kundengewinnung. [4]

Ausbau der Kundenakquise

Laut einer weltweit geführten Studie von Genesys haben rund zwei Drittel deutscher Unternehmen KI eingeführt, um die Kundenverbindung zu verbessern. Neben intelligenten CRM Systemen, welche als Basis aller Vertriebsmitarbeiter dienen, nutzten die meisten Unternehmen künstliche Intelligenz im Verkauf zur Kostensenkung und Kundenbeziehungsvertiefung. Peter Gentsch, Professor für Internationale Betriebswirtschaftslehre, verrät dass KI im Zusammenhang mit Kunden einen großen Erfolg bereits erzielt hat und in der Zukunft erzielen wird. „Etwa bei einem Personaldienstleister, der bei der Kundenakquise auf Datensätze zurückgreift, die mittels intelligenter Algorithmen gewonnen werden. Mit dieser gezielten Ansprache sind aus nur 300 Datensätzen acht Erfolg versprechende Kundentermine generiert worden. Zuvor – mit den klassischen Kontaktlisten – lag die Erfolgsquote eher bei 1:700.“ [5]

Vergleich der Kundentermine mit und ohne KI

Quellen:

[1] Schröder, Miriam (2019), „So schneiden deutsche KI-Start-ups im internationalen Vergleich ab,“ Handelsblatt

[2] Duras, Barbara (2017), „Österreichische artificial intelligence Kompetenzträger im Überblick,“ (accessed December 10, 2019), [available at https://www.derbrutkasten.com/oesterreichische-artificial-intelligence-kompetenztraeger-im-ueberblick/].

[3] WKO (2019), „Künstliche Intelligenze“ (accessed December 10, 2019), [available at https://www.wko.at/site/tip/Kuenstliche-Intelligenz.html].

[4] WKO (2019), „KI-Prioritäten der jungen Wirtschaft für Österreich,“ (accessed Dezember 10, 2019), [available at https://www.jungewirtschaft.at/jw/oesterreich/ki-prioritaeten-jw.pdf].[5] Böttcher, Gabi (2019), „Mehr Kundennähe durch KI,“ (accessed December 10, 2019), [available at https://www.springerprofessional.de/vertriebsstrategie/kundenzufriedenheit/mehr-kundennaehe-durch-ki/16397734].